Sensorlösungen für die Reifenproduktion
Die Reifenproduktion stellt besondere Anforderungen an die eingesetzten Automatisierungs- und Sensorsysteme. Diese ergeben sich insbesondere aus den optischen und physikalischen Eigenschaften der zu erfassenden Objekte – in der Regel matt-schwarze Materialien – sowie aus prozessbedingten Bedingungen wie starker Verschmutzung, variierenden Oberflächenstrukturen und anspruchsvollen Umgebungsfaktoren.
Anwendungsbereiche
Die Reifen für Kraftfahrzeuge werden in spezialisierten Gummiverarbeitungsbetrieben gefertigt und anschließend zur Endmontage an die Automobilhersteller geliefert. Die Reifenproduktion stellt hohe Anforderungen an die dort eingesetzte Sensorik: Das verwendete Rohmaterial ist überwiegend tiefschwarz und absorbierend, während die Produktionsumgebung häufig durch hohe Verschmutzungsgrade und anspruchsvolle Umgebungsbedingungen geprägt ist. Unsere Sensoren sind speziell für diese Herausforderungen ausgelegt. Sie gewährleisten eine zuverlässige Prozessüberwachung und tragen gleichzeitig zur Arbeitssicherheit im Umfeld automatisierter Anlagen bei.
Reifenerkennung an Vulkanisiermaschine
Anforderung:
Zur präzisen Steuerung der einzelnen Prozessschritte an der Maschine ist eine zuverlässige Objekterkennung der Reifen erforderlich – selbst bei extrem niedriger Reflexion aufgrund der typischerweise tiefschwarzen Oberfläche. Darüber hinaus muss eine sichere Unterscheidung verschiedener Reifengrößen gewährleistet sein.
Lösung:
Die optischen Distanzsensoren der Serie HRT25 mit Time-of-Flight-(ToF)-Technologie und Infrarotlicht ermöglichen eine zuverlässige Objekterkennung bei hoher Winkeltoleranz. Dank der Messung auf zwei unabhängig einstellbaren Distanzen lassen sich unterschiedliche Reifengrößen sicher detektieren. Über die IO-Link-Schnittstelle können Messabstände komfortabel parametriert und zusätzliche Diagnosedaten effizient ausgewertet werden.
Bereichsabsicherung in rauer Umgebung
Anforderung:
Vor der Vulkanisiermaschine ist eine flexibel anpassbare Bereichsabsicherung erforderlich, die das schnelle Umschalten zwischen unterschiedlichen Schutzkonfigurationen ermöglicht.
Lösung:
Der Sicherheitslaserscanner RSL 200 lässt sich aufgrund seines kompakten Designs einfach in die Maschine integrieren. Mit einem großen Erfassungswinkel und bis zu 32 konfigurierbaren Schutzfeldern, die über USB, Bluetooth oder Ethernet erstellt werden können, bietet er maximale Flexibilität. Für eine effiziente Wartung und schnelle Diagnose – insbesondere an schwer zugänglichen Einbaupositionen – unterstützt die RSL200 App sämtliche Service- und Prüfaufgaben komfortabel.
Codelesung zur Zuordnung der Räder
Anforderung:
Die vollständigen Räder – bestehend aus Reifen und Felgen – werden auftragsbezogen an die Montagelinie transportiert. Für die korrekte Zuordnung der Räder zu den jeweiligen Fahrzeugen muss der auf einem Etikett angebrachte Barcode zuverlässig gelesen werden. Das Etikett kann sich dabei an beliebiger Stelle des Reifenumfangs befinden.
Lösung:
Zur vollständigen Abdeckung des Reifenumfangs kommen mehrere Barcodeleser der Baureihen BCL 500i oder BCL 600i zum Einsatz. Diese Geräte bieten eine große Lesereichweite und Tiefenschärfe, sodass Barcodes unabhängig von ihrer Position zuverlässig erfasst werden. Die Codefragmenttechnik ermöglicht die Zusammensetzung einzelner Teilergebnisse zu einem vollständigen Leseresultat und stellt so eine sichere und schnelle Identifikation sicher.
Stapelausrichtung
Anforderung:
Vor der automatischen Depalettierung muss die Ausrichtung der Reifenstapel zuverlässig überprüft werden. Gleichzeitig ist eine Zugangssicherung zum Depalettierer erforderlich, um den Schutz des Bedienpersonals zu gewährleisten.
Lösung:
Der Sicherheitslaserscanner RSL 400 vereint beide Aufgaben in einem Gerät: Dank seiner hohen Winkelauflösung und der Möglichkeit zur Messdatenausgabe können sowohl die Stapelausrichtung überprüft als auch der Zugang gesichert werden. Die flexible Gestaltung der Schutzfelder sowie die gestaffelten Reichweiten ermöglichen eine anwendungsspezifische Optimierung und sorgen für maximale Sicherheit und Effizienz im Betrieb.
Messung des verbleibenden Gummibands
Anforderung:
Für eine präzise Steuerung des Abwickelvorgangs des Gummibands ist eine kontinuierliche Abstandsmessung zur Achse erforderlich.
Lösung:
Die kompakten Distanztaster ODT 3C lassen sich einfach in die Anlage integrieren und liefern über IO-Link hochgenaue Abstandswerte. Dadurch wird eine zuverlässige Prozesssteuerung und optimale Regelung des Abwickelvorgangs gewährleistet.
Reifenidentifikation an der Heißpresse
Anforderung:
Für den nachfolgenden Prozess müssen die Reifen an der Heißpresse zuverlässig identifiziert werden – sowohl in Rotation als auch für verschiedene Durchmesser innerhalb eines definierten Messbereichs. Aufgrund variierender Codequalität sind hierfür spezielle Auswertefunktionen erforderlich.
Lösung:
Die Codeleser BCL 500i erfassen mit ihrem Schwenkspiegel und der Codefragmenttechnologie große Lesebereiche zuverlässig. Die integrierten Schnittstellen sowie die WebConfig-Funktion ermöglichen eine einfache Einbindung in die Maschinensteuerung und eine effiziente Parametrierung.
Erkennung von Gummiteilen
Anforderung:
Schwarzer Gummi ist aufgrund seiner geringen Reflexion schwer optisch zu detektieren. Zusätzlich führen starke Verschmutzungen der Förderer im Produktionsprozess zu erschwerten Erkennungsbedingungen.
Lösung:
Die Referenztaster DRT 25C bzw. DRT 35C nutzen das Förderband als Referenz, wodurch auch extrem dunkle Objekte zuverlässig detektiert werden können – selbst in stark verschmutzten Umgebungen. Die Teach-Funktion mit 2 bzw. 3 einstellbaren Empfindlichkeitsstufen ermöglicht eine schnelle und komfortable Anpassung an unterschiedliche Prozessbedingungen.